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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 7 Monaten
Kolumbien: Versöhnung unmöglich?

Acht Jahre nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens zwischen einem Teil der FARC Guerrilla und der kolumbianischen Regierung bemühen sich beide Seiten noch immer sehr um eine Versöhnung – eine Herausforderung nach 50 Jahren Bürgerkrieg.

Im Mittelpunkt des Friedensabkommens steht die Einführung einer Übergangsjustiz, zu der sich beide Seiten bereit erklärt haben. Sie soll die Opfer des Konflikts anhören und die verschiedenen Akteure des Bürgerkriegs vor Gericht stellen: die Milizionäre der FARC und Soldaten der Armee. Je nach der Schwere der ihnen vorgeworfenen Taten können sie von Strafnachlässen profitieren, allerdings nur, wenn sie ihre Verbrechen vor Gericht zugeben, öffentlich um Vergebung bitten und ihren Willen zur "Wiedergutmachung" an den Opfern unter Beweis stellen.
Das Friedensabkommen ist historisch bedeutsam, aber auch ein ungeheurer Kraftakt für eine in sich zerrissene und traumatisierte Gesellschaft. Das Land hat über 50 Jahre Bürgerkrieg hinter sich – in dem sogar die reguläre Armee des Staates Massaker an ihrem eigenen Volk verübte. Kolumbien klagt über Hunderttausende Tote, Vermisste und Vertriebene.
Einige Guerillakämpfer der FARC haben das Friedensabkommen nie akzeptiert, sie kontrollieren noch immer wichtige Verkehrsachsen des Landes. Andere haben zwar unterzeichnet, aber schließlich wieder zu den Waffen gegriffen. Die ARTE Reporter trafen beide Seiten: ehemalige FARC-Kämpfer, die am Programm zur Wiedergutmachung teilnehmen, und FARC-Mitglieder, die trotz des Friedensabkommens weiterkämpfen.

Kolumbien: Versöhnung unmöglich? | ARTE Reportage