Israel lässt Beduinen-Dörfer in der Negev-Wüste abreißen – unter Protest

Israel lässt Beduinen-Dörfer in der Negev-Wüste abreißen – unter Protest

Raed hat bis zuletzt gehofft, dass es nicht so weit kommen würde: Er steht neben seinem Haus, während ein Bagger die Wände einreißt. Der Vater von acht Kindern hat sich entschieden, das Zuhause der Familie in einem Beduinendorf in der Negev-Wüste selbst abreißen zu lassen – bevor die israelischen Behörden das tun und er die Kosten tragen muss. Dieses Schicksal trifft alle 400 Ortsansässige im Beduinendorf Umm al-Hiran. Ihre Gebäude sind ohne Genehmigung gebaut worden, sagen die israelischen Behörden. Am Tag danach rücken sie mit Bulldozern und dutzenden Polizist:innen an und reißen die Moschee des Dorfes ab. Zehn weitere solcher Dörfer in der Negev-Wüste sind vom Abriss bedroht. Menschenrechtsorganisationen sprechen von systematischer Diskriminierung gegen die arabischen Beduinen, deren Lebensraum traditionell die Wüste ist.

Israel lässt Beduinen-Dörfer in der Negev-Wüste abreißen – unter Protest | Weltspiegel
Autoren: Pia Steckelbach, Sophie von der Tann
Kamera: Ralf Hahmann, Johannes Moths, Sascha Engel
Schnitt: Amir Tal