Ein See verschwindet
Ein See verschwindet
Die Dürreperioden der letzten Jahre haben auch in Europa ihre Spuren hinterlassen. Besonders deutlich im Osten Österreichs, wo der Zicksee 2022 komplett ausgetrocknet war. Für die Menschen vor Ort eine Katastrophe, besonders für den Tourismus und die Landwirtschaft. Wie geht es weiter? Viele unterschiedliche Interessen prallen aufeinander, Konflikte sind vorprogrammiert.
Der Zicksee im Osten Österreichs war einst ein beliebter Badesee und ein Ausflugsziel der Wiener Stadtbevölkerung. Doch diese Zeiten sind vorbei. Seit 2019 ist der Wasserstand infolge von Dürreperioden rapide gesunken. Im Jahr 2022 verschwand der See komplett.
Im Sommer 2022 zeugte nur noch der verkrustete Lehmboden von der früheren Existenz des Sees – eine Katastrophe für die Menschen vor Ort. Die Urlauber blieben weg, die Surfschule wurde geschlossen, der Fischereiverein hatte keine Fanggründe mehr. Seitdem wird in St. Andrä am Zicksee heftig diskutiert - schließlich geht es um die Zukunft der Gemeinde, des Tourismus und der Landwirtschaft.
Christian Sailer ist der Mann, der eine befriedigende Lösung für die Zukunft finden soll. Er arbeitet bei der Wasserwirtschaft und ist Leiter der Taskforce, die sich um die Wasserprobleme der Region kümmert. Bei ihm landen die unterschiedlichen Interessen auf dem Tisch.
Der Bürgermeister und viele Landwirte plädieren für eine Zuleitung von der Donau, um den Wasserstand unabhängig vom Regen stabil zu halten. Ähnliches wird auch für den größeren Nachbarsee, den Neusiedler See, diskutiert. Ob der wesentlich kleinere See darauf hoffen kann, ist aber mehr als ungewiss.
Denn neben den finanziellen und technischen Herausforderungen verschärft der fortschreitende Klimawandel die Situation vor Ort. Die Klimaszenarien zeigen eine weitere Zunahme und Verschärfung von Dürreperioden in den nächsten Jahrzehnten. Manche Prognosen deuten darauf hin, dass selbst der Neusiedler See nicht zu retten sein wird.
Ein See verschwindet | ARTE Re:
Reportage (D 2024, 31 Min)