Bringt der Klimawandel Schwedens Elche in Gefahr?
Bringt der Klimawandel Schwedens Elche in Gefahr?
Kaum ein Tier steht so für Schweden und seine Wildnis wie der Elch. Er ist das Lieblingstier vieler Touristen. Doch seine Zukunft ist ungewiss. In Südschweden gibt es immer weniger Elche, und das aus mehreren Gründen: Klimawandel, intensive Forstwirtschaft und die traditionsreiche Jagd setzen den „König der Wälder“ unter enormen Druck.
Im Virum Elchpark können Besucher den Tieren ganz nah kommen – eine Begegnung, die außerhalb solcher Parks immer seltener wird. Betreiber Jon Seberg erklärt, wie der Klimawandel den Lebensraum der Elche verändert und warum die Tiere zunehmend zu kämpfen haben. Schon bei 14 Grad im Sommer kommen Elche in Hitzestress, sagt er. Heiße Sommer und nährstoffarme Pflanzen machen es ihnen schwer, genug Energie für den Winter zu sammeln. Schwächere Kühe und kleinere Kälber sind die Folge.
Auch die schwedische Jagdtradition spielt eine Rolle. Jäger wie Elias Turesson berichten, dass die Population in manchen Regionen so stark geschrumpft ist, dass dort keine Jagd mehr erlaubt ist. Dennoch werden jährlich rund 60.000 Elche geschossen – eine Praxis, die zunehmend kritisch hinterfragt wird.
Obwohl Maßnahmen wie schonendere Jagdmethoden und angepasste Waldwirtschaft diskutiert werden, bleibt unklar, ob Elche sich an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen können. Droht das Lieblingstier der Schweden-Urlauber auszusterben – oder können Mensch und Tier in Harmonie koexistieren?
Bringt der Klimawandel Schwedens Elche in Gefahr? | Weltspiegel
Bericht: Julia Wäschenbach
Kamera: Franziska Husmann, Lutz Westphal
Schnitt: Kevin Grittner