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MrSpinnert von MrSpinnert, vor 2 Monaten
Bikerinnen auf der Überholspur

Immer mehr Frauen erobern sich ihren Platz auf dem Motorrad. Statt sich der männlich dominierten Szene unterzuordnen, trotzen sie Vorurteilen und organisieren sich in eigenen Motorradclubs. Bei Rallyes und Festivals nur für Frauen feiern sie ihre Gemeinschaft und die Leidenschaft für schwere Maschinen. Machos müssen dabei draußen bleiben.

Noch sind Frauen in der Biker-Szene eine Minderheit. Nur knapp 13 Prozent der Motorräder in Deutschland sind auf Frauen zugelassen. Irene Kotnik will das ändern. 2016 hat sie die Petrolettes gegründet: ein Netzwerk für Bikerinnen, in dem Männer nichts zu suchen haben. Inzwischen sind die Petrolettes eine weltweite Community, die mehr als 10.000 Frauen miteinander verbindet.
Irene Kotnik will vor allem für mehr Sichtbarkeit sorgen und ein Umfeld schaffen, in dem sich Frauen sicher begegnen können – ohne Macho-Sprüche und Abwertung. Wenn einmal im Jahr die Petrolettes-Rallye stattfindet, fahren in mehreren europäischen Städten Frauen los und demonstrieren ihren Zusammenhalt. Für Irene jedes Mal Gänsehaut pur: “Du siehst vor dir diese ewig lange Schlange von Motorrädern. Und du denkst nur: Wow, das sind alles Frauen. Dieses Freiheitsgefühl, das ist einzigartig.”
Die Italienerin Domitilla Quadrelli ist überzeugt: Mut und Abenteuerlust sind auch weiblich. Sie kämpft dafür, dass sich mehr Frauen für schwere Maschinen begeistern. Früher war sie Model, heute ist sie Mutter und Geschäftsfrau, die mit Hingabe durch Schlamm, Staub und Dreck fährt. Ihre Leidenschaft ist die Enduro - ein Offroad-Motorrad. Für die braucht sie vor allem Ausdauer, wenn sie stundenlang im freien Gelände unterwegs ist. Domitilla veranstaltet regelmäßig Offroad-Bootcamps für Frauen: “Die meisten von ihnen fangen bei Null an, weil ihnen in der Kindheit nicht beigebracht wird, sich für Motorräder zu begeistern. Und wenn sie sich dann trauen, sind sie oft wie ein Schmetterling, der aus einem Kokon schlüpft.”

Bikerinnen auf der Überholspur | ARTE Re:
Reportage (D 2024, 30 Min)