Treuhand sichert Arbeitsplätze, aber nicht in der DDR
Treuhand sichert Arbeitsplätze, aber nicht in der DDR
Hat der Westen Fehler bei der Integration der DDR gemacht? Aber wer kann schon von Fehlern sprechen, wenn man sich die wunderschön sanierten ostdeutschen Städte anschaut? Zum Beispiel die Innenstadt von Leipzig: Eine einzige Augenweide.
Weniger gut getroffen hat es die Industrie aus der DDR. Verantwortlich dafür war die sogenannte Treuhandanstalt, kurz Treuhand. Sie wurde in der Spätphase der DDR gegründet und hatte die Aufgabe, die Volkseigenen Betriebe der DDR nach den Grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft zu privatisieren. Die Treuhand war eine Anstalt des Staates, was sie aber nicht davon abgehalten hat, die Interessen von privaten westdeutschen Firmen zu berücksichtigen.
Das wird am Beispiel des DDR Unternehmens Foron klar: Die Treuhand gab dem Unternehmen die Schulnote sechs. Seltsam dabei: Foron hatte den ersten FCKW freien Kühlschrank entwickelt und fast 100.000 Vorbestellungen. Da hätte die Konkurrenz im Westen nicht mithalten können. Daher gab es eine von westdeutschen Kühlschrankhersteller initiierte Lügenkampagne gegen das DDR Unternehmen. In Briefen wurde behauptet, die Kühlschränke von Foron seien giftig.
Das nennt man dann also freie Marktwirtschaft?
Treuhand sichert Arbeitsplätze, aber nicht in der DDR | Die Anstalt vom 05.11.2019